Ich zerdenke oft Sachen. Zerdenken ist eine Mischung aus „denken“ und „zerstören“. Über manche Sachen denk ich nämlich so heftig nach, dass dabei was kaputt geht. Wenn ich zum Beispiel Urlaub plane. Dann denke ich so lange darüber nach, wie lange und wohin ich will. Und was jetzt gut oder schlecht an einem Reiseziel ist, dass ich danach meistens erstmal überhaupt keine Lust mehr auf Wegfahren habe. Nur, weil ich mich so schwer entscheiden kann.
In manchen Geschichten in der Bibel wurden auch Leute vor Entscheidungen gestellt. Die Freunde von Jesus zum Beispiel. Das waren keine Schulfreunde von ihm oder so. Sie haben Jesus kennengelernt, als er über Gott geredet hat. Das fanden sie echt cool, und da hat Jesus sie vor die Entscheidung gestellt: Ihr könnt jetzt entweder daheim bleiben und euer Leben leben oder ihr zieht mit mir durch die Welt und wir erzählen gemeinsam von Gott. Für die Freunde von Jesus war das sicher keine leichte Entscheidung: Sie hatten oft Frau und Kinder – eigentlich kann man die ja nicht so einfach zurücklassen. Trotzdem haben sie sich dann für Jesus entschieden.
Ich denke nicht, dass sie diese Entscheidung zerdacht haben. Sie waren einfach begeistert von Jesus. Und deswegen sind sie ihm dann nachgefolgt. Manchmal ist es also gar nicht so gut, Sachen zu zerdenken. Deswegen möchte ich in Zukunft etwas gelassener Entscheidungen treffen – und auf mein Gefühl achten.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4287