„Gott, du kannst ein Arsch sein.“ Das ist der Titel eines Buches, das ich gelesen habe. Es erzählt die wahre Geschichte von einem 15-jährigen Mädchen, das unheilbar an Krebs erkrankt ist. Sie heißt Stefanie und führt ein ganz normales Leben mit ihrer Familie, ihrem Freund Justus und ihrem Pferd Luna. Dann bekommt sie einen Husten, der einfach nicht weggeht. Sie geht zum Arzt und nach einigen Untersuchungen ist klar, dass sie Krebs hat. Sie kämpft gegen die Krankheit, oft ist ihr übel wegen der Chemotherapie, sie wird schwächer und irgendwann weiß sie, dass sie sterben wird. In dieser Situation, als Stefanie sich von ihrer Familie und von ihrem Pferd, das sie so sehr liebt, verabschieden muss, denkt sie: „Gott, du kannst ein Arsch sein“. Im ersten Moment hört sich das krass an, aber ich kann sie verstehen. Warum geschieht so etwas, wenn der liebe Gott doch angeblich so lieb ist? Aus meiner Perspektive ergibt das keinen Sinn.
Stefanie sagt Gott, dass sie damit nicht einverstanden ist. Das heißt aber auch, dass sie trotz allem die Beziehung zu Gott nicht abgebrochen hat. Und das passt auch für mich: Wenn schlimme Dinge geschehen, kann ich Gott sagen, ihm entgegen schreien, dass ich ganz und gar nicht einverstanden bin mit dem, was passiert. Aber gleichzeitig will ich spüren, dass er da ist, und trotz allem versuchen, auf ihn zu vertrauen.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4211