Das älteste Bild, das es von Jesus gibt, ist ein Graffiti.
Es wurde nicht gesprayt, sondern in Stein gekratzt. Man hat es auf einer Wand in Rom gefunden. Auch wenn es ziemlich krakelig aussieht, kann man alles gut erkennen.
Da ist Jesus am Kreuz zu sehen und daneben ein Mann, der die Hände hebt. Darunter hat der unbekannte Künstler den Titel eingeritzt:
„Alexamenos betet seinen Gott an“, steht da übersetzt.
Das Graffiti ist so ungefähr im 2. Jahrhundert entstanden. Es ist nicht nur ein Graffiti, sondern auch eine Karikatur: Dieser Jesus auf der Steinwand hat nämlich einen großen Eselskopf. Der Graffitikünstler von damals konnte offensichtlich nicht verstehen, warum sein Kumpel Alexamenos als Christ zu einem Gott betet, der am Kreuz gestorben ist.
Wer an so einen Gott glaubt, der muss entweder selbst ein dummer Esel sein oder glaubt an einen.
Ich mag dieses Graffiti.
Denn es zeigt mir, dass es von Anfang an für viele Menschen schwierig war, den Glauben an Jesus zu verstehen.
Es ist ja bis heute eine unglaubliche Nachricht:
Ein Gott, der Mensch wird, aus Liebe für seine Freunde stirbt und damit auch noch den Tod besiegt und wieder aufersteht.
Das ist nicht so einfach zu verstehen. Damals nicht und heute nicht. Aber für mich der Grund, warum ich an diesen Gott glaube.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4210