Vor ein paar Wochen bin ich bei einem Gottesdienst gewesen, bei dem sich christliche und muslimische Frauen in einer Moschee getroffen haben. Wir haben gemeinsam für den Frieden gebetet. Dabei haben die Frauen von etwas erzählt, das mir bis dahin gar nicht wirklich bewusst gewesen ist. Dass in den Kriegen dieser Welt Frauen systematisch vergewaltigt werden – als Kriegswaffe. Die Männer, die sie vergewaltigen, zerstören das Leben dieser Frauen und Mädchen. Die Frauen haben hinterher massive Probleme in ihren sozialen Beziehungen und Familien.
Und genau das wollen die Anführer erreichen. Dass Familien zerbrechen und die Menschen in einer Gesellschaft nicht mehr zusammenhalten; vor allem in Ländern, in denen die Leute eine Frau, die vergewaltigt wurde, auch noch ächten. Das ist so perfide und grausam, dass ich es mir kaum vorstellen kann, aber es passiert.
Als christliche und muslimische Frauen haben wir bei dem Friedensgebet gemeinsam ein Zeichen gesetzt gegen diese Verbrechen und uns solidarisiert mit den Frauen, deren Leben dadurch zerstört werden.
Ich finde es wichtig, dass möglichst viele Leute davon wissen. Und dabei spielt ja keine Rolle, welche Religion einer hat. Sondern dass wir zusammenhalten: Christen und Muslime. Das gehört für mich dazu, wenn ich Christin bin. Und Mensch.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4206