Kann ich als Christ auch Pate bei einem muslimischen Kind sein? Im Zug hat ein Mann erzählt: Er – Christ - ist von einer muslimischen Familie gefragt worden, ob er denn nicht das Patenamt für das Kind der Familie übernehmen möchte. Und er hat ja gesagt. Der Mann hat dann erzählt, dass er es total schön findet, dass ihm die Familie da so vertraut. Er darf das Kind seiner Freunde auf dem Weg zum Glauben begleiten, obwohl er selbst kein Muslim ist.
Jetzt sagen vielleicht die einen, im Islam gibt es doch keine Paten? Ich weiß leider nichts Näheres zu der Story von dem Mann, aber ich find es spannend, wenn einer so mit zwei Religionen umgehen kann. Für mich als Christ heißt Pate sein, Begleiter sein. Ich bin für jemanden da, bei Lebensfragen und auch wenn es um Gott geht. Und wenn ich als Pate einen anderen Glauben habe, dann kann das doch für einen jungen Menschen auf der Glaubenssuche nützlich sein. Denn ein anderer Glaube heißt doch auch, neue Fragen und Gedanken, wie das, was ich kenne. Klingt für mich bereichernd. Auch wenn ich jetzt keine Patin bin, so eine Patenschaft zwischen zwei Religionen kann ich mir sehr gut vorstellen. Es geht für mich da nicht um ein vermischen oder sogar übertreten zur anderen Religion. Mir wäre da wichtig, dass ich mich ernsthaft mit dem Anderen auseinandersetze. Nicht ohne ihn zu respektieren und gleichzeitig offen zu sein, für das was er mir sagen möchte. Da lernt man bestimmt viel voneinander und wahrscheinlich auch noch sehr viel über sich selbst.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4193