„Wie geht es dir?“
So oft werde ich das gefragt. Meine schnelle Antwort meist: „ganz gut, eigentlich“.
Wenn ich aber mal darüber nachdenke, merke ich, dass ich das selten wirklich ernst meine. Ganz und vollkommen gut geht es mir eigentlich nie. Das auszusprechen traue ich mich aber fast nicht. Schwäche zeigen ist selten cool.
Auf Dauer brauche ich aber mehr. Ich brauche jemanden, der mich ernsthaft fragt, wie es mir geht. Jemanden, der mich ernst nimmt und fragt, wie es in meiner Seele aussieht. Das sind für mich meine sehr guten Freunde und Gott.
In der Bibel wird davon berichtet, wie ein Sohn von seinem Vater sein ganzes Erbe einfordert und es anschließend komplett für unsinniges Zeug ausgibt. Deshalb traut er sich nicht zu seinem Vater zurück zu kommen. In seiner finanziellen Not kommt er aber doch wieder. Als die zwei sich begegnen ist der Vater aber gar nicht zornig auf ihn, sondern nimmt ihn in die Arme und fragt ihn, „wie geht es dir?“. Er zeigt ihm so, dass er auf ihn gewartet hat, dass er ihm alles verzeiht, dass alles wieder gut werden wird.
Genau so ist das zwischen den Menschen und Gott. Für mich heißt das: Gott als Vater ist immer für mich da, egal was ich für Sorgen und Probleme habe. Er fragt mich ernsthaft, wie es mir geht und kann mit meinen Antworten umgehen, egal wie positiv oder negativ sie gerade sind.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4145