Ich habe das Gefühl, dass für mich das Faszinierende an Weihnachten irgendwann verloren gegangen ist, als ich erwachsen geworden bin. Früher war alles total spannend und besonders. Es ist immer nach einem festen Plan abgelaufen. Mein Vater hat den Weihnachtsbaum besorgt. Den haben wir dann zusammen geschmückt und die Krippe darunter aufgebaut. Abends gab es dann etwas Gutes zu essen. Dann mussten mein Bruder und ich in der Küche bleiben, wenn das Christkind gekommen ist. Wir haben im Kerzenschein Weihnachtslieder gesungen und Plätzchen gegessen. Und ganz wichtig natürlich: die Geschenke. Auf jeden Fall habe ich gespürt, dass das ein wichtiger Abend ist. Heute ist das alles viel nüchterner, ein Abend eben, an dem ich meine Familie sehe. Es ist für mich Routine geworden. Ich will aber wieder dieses Besondere spüren, das, was Weihnachten ausmacht. Vielleicht hilft es da, wenn ich mir klar mache, was Weihnachten überhaupt bedeutet. Ich feiere mit meiner Familie, dass Gott selbst als Mensch auf die Welt gekommen ist. Das bedeutet für mich, dass Gott bei mir sein will und wir das Leben gemeinsam meistern. Eigentlich so wie die Menschen, mit denen ich feiere. So unbekümmert wie mein Vater, so liebevoll wie meine Freundin, so neugierig wie mein Bruder und ich früher als Kinder, so will Gott an unserem Leben teilhaben. Das zu spüren, ist vielleicht das Besondere an Weihnachten.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4109