Beim Ausmisten hab ich’s wiederentdeckt: Ein Goldkettchen mit einem Kreuz-Anhänger dran. Als Kind hab ich’s ne ganze Weile getragen, dann nicht mehr. Gold ist irgendwann nicht so meins gewesen und auch das Kreuz nicht. Ich fand es irgendwie schräg, ein Kreuz zu tragen und vor Anderen zu präsentieren: Ein Zeichen für den gestorbenen Jesus, also ein Todessymbol. Fand ich alles andere als schön.
Inzwischen seh ich das nicht mehr so. Denn das Kreuz an sich hat viel mehr zu bieten. Wenn ich z.B. mit Kindern eine Schatzsuche mache, dann gibt es auf der Schatzkarte ein dickes Kreuz. Und da dahinter liegt dann der Schatz begraben. Hinterm Kreuz also das Wertvolle. Und das christliche Kreuz erinnert mich nicht nur daran, wie Jesus gestorben ist. Es markiert auch Beziehungen: In jedem Balken kann ich eine Beziehung sehen. Im Senkrechten, von unten nach oben und umgekehrt, die Beziehung mit Gott. Ich darf mich an ihn wenden, mit dem was mich bewegt und er ist für mich da. Und der waagrechte Balken ist dann für die Beziehung von Mensch zu Mensch. Hier geht’s um mich und andere. Wie gehen wir miteinander um? Nächstenliebe und so…
Ein kleiner Wink für den Alltag, so ein Kreuz. Mit ganz viel drin. Inzwischen trage ich das kleine Goldkettchen wieder gern. Es ist für mich mehr als nur ein kleines Schmuckstück.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4099