Wenn ich im Urlaub bin, will ich alles sehen. Ich bin den ganzen Tag unterwegs und schaue mir die Sehenswürdigkeiten an. Zwischendurch setz ich mich gern für ein paar Momente in die Kirche. Besonders mag ich die kleinen Dorfkirchen. Ich mag sie, weil es da meistens total still ist. Keine Touristen, keine Leute, nur ich in dem großen Raum.
Ich höre dann nichts, außer meinem eigenen Atem.
Die Stille macht mich offen. Zuerst bin ich bei mir und ganz in meinen Gedanken. Irgendwann fange ich dann an zu beten und habe den Eindruck, dass Gott in der Stille bei mir ist.
Diese stillen Momente erlebe ich nur ganz selten. Für echte Stille ist in meinem Alltag oft kein Platz. Es läuft das Radio, ich habe Besuch oder ich renne von Termin zu Termin. Und dann ist da auch mein Smartphone, das ständig vibriert oder klingelt.
Ich glaube, dadurch verschließe ich mich für andere Erfahrungen. Denn in der absoluten Stille, so glaube ich, kann ich Gott begegnen.
Wie schon der persische Mystiker und Dichter Rumi geschrieben hat: „Die Stille ist die Sprache Gottes. Alles andere ist eine schlechte Übersetzung.“

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4081