Vor den Kopf gestoßen - ja, so fühl ich mich. Vor kurzem bin ich von einer längeren Reise aus Afrika zurückgekommen. Und jetzt, zurück, fühlt sich alles “anders” an. Es ist ein seltsames Gefühl, aber ich mag es.
Fließend Wasser, Strom oder Internet – all das habe ich in Afrika nur bedingt gehabt. In den Dörfern, wo ich unterwegs gewesen bin, hat es vieles nicht gegeben. Eine Kanalisation? Keine Spur von. Strom? Ab und zu über ein Aggregat. Kochen? Natürlich über dem Feuer. Ich bin erstaunt, mit wie wenig ich ausgekommen bin und es ist ok gewesen.
Und jetzt sitze ich zu Hause und kann nur noch Staunen, wie selbstverständlich vieles ist. Ich schaue mir Serien übers Netz an, Wasser läuft in der Spül- oder Waschmaschine und Lampen brennen gleich drei. Was ich mir zu Hause so alles leisten kann, Wahnsinn! Nur weil ich in Afrika eine andere Lebenswelt kennengelernt habe und eine Weile in ihr gelebt habe, stößt mich jetzt meine eigene so voll vor den Kopf. Dafür bin ich dankbar! Ich lebe so gut und weiß das leider oft gar nicht. Ich schätze meine Lebenswelt nun viel mehr und will mit ihr achtsamer umgehen. Weniger Wasser, weniger Strom… unterwegs ist es ja auch gegangen.
Es ist schon verrückt, was das Reisen mit einem anstellt. Man geht und kommt anders wieder. Dankbarer für das, was hier selbstverständlich ist.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4038