Vor ein paar Wochen ist ein Bekannter von mir bei einem Autounfall ums Leben gekommen.
Ich bin mit ein paar Kollegen zur Beerdigung gegangen, auch wenn wir uns in letzter Zeit etwas aus den Augen verloren haben. Es ist mir wichtig Abschied zu nehmen.
Als ich an seinem Grab bin und vor seinen Eltern stehe, weiß ich nicht was ich sagen oder machen soll. Ich habe diese Leute noch nie gesehen. Ich sehe sie da geschockt stehen und ich fühle mit ihnen. Ich wünsche ihnen, dass sie mit dem Tod ihres Sohnes klarkommen und, dass sie weiterleben können und nicht in ihrer Trauer versinken.
Aber in diesem Moment stehe ich einfach nur vor diesen Menschen und weiß gar nichts mehr. Ich gebe ihnen die Hand, nicke ihnen zu und gehe weg. Es fühlt sich irgendwie unangenehm an, ihnen nichts sagen zu können. Und trotzdem finde ich es wichtig, dass ich mich dazu überwinde. Vermutlich spielt es keine Rolle, was ich sage. Vielleicht sagt der Händedruck das, was ich nicht mit Worten sagen kann. Es ist einfach wichtig, dass ich da bin, weil ich Ihnen damit zeige, dass ihr Sohn etwas bedeutet.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4025