Ich bewundere Madeleine Delbrêl. Sie ist eine Französin gewesen, die ihren Glauben konsequent und ohne Kompromisse gelebt hat. Sie hat von 1904 bis 1964 gelebt.
Ihr Motto ist gewesen: Gott ist bei den Menschen zu finden. Deswegen ist sie in die Arbeiterstadt Ivry gegangen, um dort zu leben und den Menschen dort zu begegnen.
Sie hat dort als Sozialarbeiterin gearbeitet. Sie hat Jobs vermittelt, wenn jemand arbeitslos gewesen ist und hat bei der Wohnungssuche geholfen. Sie hat zugehört, wenn jemand sich den Kummer von der Seele reden musste.
Das Besondere an ihr: Sie hat das nicht von oben herab gemacht, sondern als eine von den Leuten dort. Denn sie hat mit ihnen gelebt und genau den gleichen Lebensalltag gehabt. Ohne Luxus und Komfort. Für sie ist genau in diesem Alltag Gott spürbar geworden – wenn das Schicksal von Menschen gesehen wird und gemeinsam daran gearbeitet wird.
Sie hat es geschafft, durch ihren Glauben den Alltag ein kleines bisschen gerechter zu machen. Mich begleitet ein Zitat von ihr in meinem Alltag:
„Die Nächstenliebe ist wie eine Brücke, die Gott und Mensch in einem einzigen Bogen verbindet. Dieser Bogen kann nicht aufgeteilt werden. Er ist eine Einheit, wie eine Hin- und Rückfahrkarte."

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4009