„Wenn ich mich aufrege, bin ich selbst Schuld“. Das hab ich neulich gelesen. Das hat mich echt nachdenklich gemacht. Da ging’s um Streits und schwierige Menschen. Der Mann, der das Buch geschrieben hat, denkt doch wirklich, dass ich selber Schuld bin, wenn ich mich aufrege. Gehts noch? Also manche Menschen nerven mich einfach. Bei vielen bin ich mir sogar ziemlich sicher, sie wollen mich ärgern. Und daran soll ich selber Schuld sein?
In dem Buch steht: Nicht die anderen ärgern mich, sondern, ich lasse mich ärgern. Nicht mein Chef regt mich auf, sondern ich lasse mich von meinem Chef aufregen. Nicht meine Eltern provozieren mich, sondern ich lasse mich von ihnen provozieren.
Der kleine Unterschied in den Sätzen macht eine Menge aus. Ich bin nicht immer selber Schuld dran, wenn mir andere den letzten Nerv rauben. Aber ich kann entscheiden, ob ich das mit mir machen lasse. Und das stimmt. Ich habe viel öfter die Wahl zu entscheiden, was die anderen mit mir machen dürfen, als ich dachte.
Wer will, kann mich ärgern. Aber ich kann entscheiden, dass ich mich nicht ärgern lasse. Das geht anders rum sicher auch: Ich warte nicht, bis mich etwas freut, sondern heute entscheide ich mich dazu, gut drauf zu sein.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=3950