Am Kühlschrank in unserer WG hängt ein Zettel. Darauf steht: „Es kommt auf Dich an, aber es hängt nicht alles von Dir ab.“ Meine Mitbewohnerin hat den Spruch dorthin gehängt. Jeden Morgen wenn ich frühstücke, sehe ich jetzt diesen Satz. „Es kommt auf Dich an, aber es hängt nicht alles von Dir ab.“ Das trifft bei mir einen Nerv: Ich setze mich häufig unter Druck, weil ich das Gefühl habe, dass alles von mir abhängt. Wenn ich zum Beispiel total im Stress bin und mein Chef eine Aufgabe verteilt. Dann willige ich ein, weil ich Angst habe, dass sich sonst niemand darum kümmern kann. Oder wenn es darum geht die Geburtstagsparty für eine Freundin vorzubereiten: Weil ich will, dass sie ein schönes Fest hat, nehme ich lieber alles selbst in die Hand, obwohl ich dafür gar keine Zeit habe. So habe ich immer viel zu viel zu tun und am Ende Schwierigkeiten, allem gerecht zu werden. Der Satz auf unserem Kühlschrank bringt mich auf den Boden der Tatsachen zurück: Es kommt auf mich an, aber es hängt nicht alles von mir ab. Meine Freundin hat auch noch andere Freunde, denen es genauso wichtig ist, dass sie eine schöne Feier hat. Mein Beitrag dazu ist wichtig. Sie freut sich darüber. Aber ich muss nicht alles alleine stemmen, weil es Menschen gibt, denen genau so viel daran liegt. Und auch auf sie kommt es an.

 

 

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