Wenn ich zurzeit unterwegs bin, sehe ich oft Bauern pflügen. Sie bereiten ihre Felder auf den Winter vor, graben die Erde um. So entfernen sie das Unkraut und machen den harten Boden schön locker. Im Frühjahr können dann gut Pflanzen darin wachsen.
In meinem Leben gibt’s auch so was wie Unkraut. Zum Beispiel das, was mir Kraft raubt und zu nichts führt. Und so was wie harten Boden kenne ich auch. Das ist da, wo ich mich auf nichts Neues mehr einlassen kann. Dabei soll in meinem Leben auch was wachsen. Gute Beziehungen zum Beispiel.
Deswegen durchpflüge ich im Herbst manchmal mein Leben. Da ist das Wetter schlecht und ich sitze mehr zuhause. Dann kann ich mir überlegen, was in meinem Leben Unkraut ist. Und ich finde heraus, wo ich festgefahren bin.
In meinem Glauben brauche ich das auch ab und zu. Manchmal kümmer ich mich nur um Unwichtiges. Dann hab ich keine Zeit mehr für Gott. Oder Sorgen und Zweifel überwuchern meine Freude am Glauben. Deswegen pflüge ich da auch immer wieder. Zum Beispiel, indem ich mal wieder in der Bibel lese. Oder ich höre in der Kirche oder im Internet eine Predigt an. Viele evangelische Gemeinden stellen die online. So grabe ich meine Gedanken sozusagen um und das tut mir gut.
Pflügen ist wichtig, damit was wächst. Auf dem Feld und in meinem Leben.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=3296