Die Tochter von Bekannten wünscht sich ein neues Handy. Neulich hat sie zu ihren Eltern gesagt: „Wenn ihr mich wirklich lieb habt, dann müsst ihr mir das schenken.“
Ich habe das früher mit meinen Eltern auch immer so gemacht. Ich wollte alles haben, was meine Freundinnen hatten. Die neuesten Klamotten zum Beispiel. Meine Eltern haben trotzdem oft „nein“ gesagt. Also mir nicht alles geschenkt. Und heute bin ich ihnen dankbar. Ich habe dadurch nämlich was kapiert: Mein Wert hängt nicht davon ab, was ich besitze. Ich bin wertvoll. Einfach nur, weil ich ich bin. Nicht, weil ich die neuesten Klamotten habe.
Also eigentlich müsste ich das jetzt wissen. Mit Gott rede ich trotzdem oft noch so. Ich wünsche mir irgendwas. Zum Beispiel einen guten Job. Oder einen Freund. Weil ich mich dann wertvoll fühlen würde. Und dann bete ich so nach dem Motto: „Gott, wenn du mich wirklich liebst, dann musst du mir das schenken.“ Aber Gott macht das auch nicht immer. Es fällt mir nicht leicht, das dann zu akzeptieren. Und trotzdem bin ich Gott dankbar. Weil ich dadurch wieder neu lerne, was meine Eltern mir schon beigebracht hatten: Ich bin nicht wertvoll, weil ich was besitze. Ich bin wertvoll, weil ich ich bin.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=3267