Lisa Joy
Anhören
Samstag, 26. Oktober 2024
Ich liebe kreative Dates. Mein Mann und ich überraschen uns immer mal wieder mit neuen Dateideen und mögen es, immer wieder etwas Neues auszuprobieren. Also mal gehen wir im Dunkeln im See baden, mal auf ein Konzert, ohne die Künstler zu kennen, mal machen wir selbst Cocktails, mal übernachten wir auf ner Wiese im Freien, ganz unterschiedlich. Das macht voll Spaß und jede Art Date hat seine eigene Stärke. Bei einem Date erlebt man was zusammen, beim anderen kann man besser reden und so weiter.
Für mich ist das in meiner Beziehung mit Gott ein bisschen ähnlich. Mit dem bin ich ja nicht verheiratet, wie mit meinem Mann, aber auch da gibt’s ganz unterschiedliche Arten, wie ich was mit ihm erlebe. Manchmal feier ichs, in nen Gottesdienst zu gehen, manchmal geh ich spazieren und erlebe Gott in der Schönheit der Natur, manchmal mach ich Musik oder Tanze und spür ihn da, mal les ich in der Bibel oder schreib Tagebuch. Wie in meinen Beziehungen zu Menschen gibts auch in meiner Beziehung zu Gott meine Lieblingsarten, mit ihm zu connecten, aber ich schätze auch die Vielfalt. Gott ist so groß und vielseitig und gerade wenn es mir auf eine Weise schwer fätt mit Gott zu connecten, weiß ich, dass es ganz unterschiedliche Arten gibt mit Gott unterwegs zu sein und zu erleben, dass er da ist.
Lisa Joy
Anhören
Donnerstag, 24. Oktober 2024
Ich lese ultra gerne, vor allem Romane. Mein Bruder hat mich als Kind Leseratte genannt und im Urlaub hab ich immer mindestens vier Bücher dabei. Ich liebe es, in andere Welten abzutauchen, fernab von meiner Realität und mir auszumalen, wie mein Leben sein könnte wenn ich Teil dieser Buchwelt wäre. Wie könnte es sein, wenn alles ganz anders wäre? Das regt meine Fantasie an, begeistert mich und voll oft lerne ich dadurch auch was für mein eigenes Leben. Zum Beispiel werde ich durch die Geschichten, die Personen im Roman erleben, daran erinnert dankbar zu sein für gute Freunde, oder mutig mein Leben zu leben, egal was andere denken. Oft find ichs aber auch schade, wenn das Buch vorbei ist, weil dann unvermeindlich klar wird, dass es nur eine erfundene Geschichte ist und mein Leben eben nicht ein Liebesroman auf Rügen ist und ich wieder in meinem ganz normalen Alltag angekommen bin.
In der Bibel steht ganz am Ende, dass Gott irgendwann einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen wird. Also dass irgendwann alles ganz anders sein wird. Kein Leid, kein Schmerz mehr, sondern Frieden, Liebe, unendliche Kreativität und Schönheit, riesengroße Partyfreude. Ich glaube, dass das nicht wie ein Liebesroman auf Rügen ist, ist, bei dem ich irgendwann einsehen muss, dass er halt nur erfunden war. Ich hoffe darauf, dass eines Tages auf unserer Welt und in meinem Leben tatsächlich alles gut ist.
Lisa Joy
Anhören
Dienstag, 22. Oktober 2024
Ich hab vor ein paar Wochen gemerkt: Ich brauch Hilfe. Ich war mitten in den Abschlussprüfungen meines Studiums und war voll im Rückstand, weil ich krank war. Ich hab meinen Freunden erzählt, dass ich nicht weiß, wie ich alles schaffen soll und ein Kumpel meinte: Hey Lisa, ich helf dir voll gern. Ich könnte zum Beispiel ein paar Texte für dich lesen und zusammenfassen. Ich hatte Tränen in den Augen und eine riesen Last ist von mir gefallen. Ich hab gemerkt, ich muss es nicht alleine schaffen. Es gibt Menschen, die mir helfen wollen und können.
Sich einzugestehen, dass man Hilfe braucht, ist gar nicht immer so leicht. Warum eigentlich? Warum wollen wir alles allein schaffen? Warum fällt es uns so schwer, zuzugeben, dass wir etwas nicht schaffen? Dabei hat doch niemand immer alles im Griff. Wir alle brauchen manchmal Hilfe.
Ich hab gemerkt, wie gut es tut Hilfe anzunehmen. Ich hab mich sogar richtig stark gefühlt. Weil ich gemerkt hab, dass mein Leben als Einzelkampf nicht funktioniert. Ich darf mit anderen zusammen unterwegs sein und gemeinsam Dinge schaffen. Sich verletzlich zu machen und anderen zu zeigen, wo man gerade struggelt führt zu viel ehrlicherer und tieferer Gemeinschaft. Ja, sich Hilfe zu suchen und Hilfe anzunehmen fällt mir immer noch schwer, aber es lohnt sich! Zusammen macht das Leben einfach viel mehr Spaß!
Lisa Joy
Anhören
Samstag, 12. Oktober 2024
Schon wieder keinen Platz. Na toll, und hier gibt es Termine erst wieder in einem Jahr. So Erfahrungen machen richtig vielen Menschen, die sich auf die Suche nach einem Therapieplatz zur Behandlung ihrer psychischen Erkrankung machen. Allein schon der Schritt sich einzugestehen und zu checken, dass es einem psychisch nicht gut geht, ist überhaupt nicht leicht. Ich hab einige Menschen um mich rum, die dafür Jahre gebraucht haben. Und ich bin echt stolz, dass sie das geschafft haben! Umso frustrierender ist es dann, wenn man endlich bereit ist sich Hilfe zu suchen, dass es oft so schwierig ist eine passende Anlaufstelle zu finden.Ich hab mal jemanden bei der Suche unterstützt und hab gemerkt, wie schwierig das ist. Da braucht man echt Durchhaltevermögen. Trotzdem kann ich aus vollem Herzen sagen, dass sich das Durchhalten lohnt. Der 37. Anruf bei einer Therapeutin lohnt sich! Denn wenn man mal eine passende Form der Hilfe gefunden hat, kann das tatsächlich lebensverändernd sein. Aber es ist soo wichtig, dass man auf dem Weg dahin nicht allein ist. Deshalb will ich weiterhin versuchen Menschen in meinem Umfeld zu ermutigen und zu unterstützen, weil ich weiß, dass die dunkelsten Zeiten nicht das Ende sein müssen. Veränderung ist möglich und auch wenn der Weg dahin manchmal nicht ganz leicht ist: Es gibt Hilfe!
Lisa Joy
Anhören
Samstag, 14. September 2024
Sommerzeit ist Hochzeitszeit. Und ich fands total schön mal wieder bei einer Hochzeit dabei zu sein – ich hab bei einer kirchlichen Trauung zusammen mit meinem Bruder Musik gemacht. Der emotionalste Moment ist für mich bei so einer Hochzeit immer das Ja-Wort. Da versprechen sich zwei Menschen einfach, für immer miteinander unterwegs zu sein. Das ist doch irgendwie krass! Sich darauf einzustellen, zu einer Person zu stehen, egal ob man das Leben so richtig zusammen feiert, oder auch wenns anstrengend und heftig ist. Gerade weil das Ja zueinander für die guten UND schlechten Zeiten gelten soll, find ichs super wertvoll, dass man bei kirchlichen Hochzeiten sagt: Ja, mit Gottes Hilfe. Ich für mich allein find die Vorstellung nämlich etwas überfordernd, jemandem zu versprechen, immer für ihn da zu sein. Ich kenn mich ja und weiß, dass ich nicht perfekt bin. Deshalb find ichs richtig gut, dass man sagt: Mit Gottes Hilfe. Ich kann es nicht, aber ich muss es auch nicht alleine machen. Ich kann immer wieder Gott um Hilfe bitten und durch ihn neue Liebe und eine neue Perspektive auf meinen Partner finden. Das ist irgendwie beruhigend und richtig schön! Gott, von dem man sagt, er selbst ist die Liebe, also der von dem alle Liebe ausgeht, dieser Gott ist dabei in einer Ehe.
Lisa Joy
Anhören
Donnerstag, 12. September 2024
Ich freu mich schon richtig lange auf meinen Urlaub. Ich werd mit meiner ganzen Familie nach Dänemark fahren. Und je näher der Urlaub rückt, desto größer wird meine Vorfreude. Mein Mann sagt immer Vorfreude ist seine Lieblingsfreude. Dieses drauf hinfiebern, wissen dass da was Cooles kommt. Ich glaub mindestens genauso cool wie Vorfreude find ich aber Nachfreude. Ich weiß, das Wort gibts nicht wirklich, aber ich will damit sagen, die Freude, die man spüren kann, wenn man was Nices erlebt hat. Also wenn man zum Beispiel begeistert von nem Konzert erzählt, auf dem man war, oder noch ganz erfüllt ist von nem Besuch bei Freunden. Man könnte denken das Wichtigste ist doch die Freude während man das Event oder die Sache erlebt. Und das stimmt. Die Momente sind manchmal aber so kurz und schnell wieder vorbei. Sofort kommen die nächsten Eindrücke und zack ist die Freude wieder weg. Deshalb versuche ich mich momentan in Nachfreude. Weil das doch das Beste ist: Zuerst etwas Schönes im Moment erleben und danach noch Zeit zu haben, über die schönen Dinge nachzudenken und nochmal die Freude zu erleben. Nachfreude eben.
Lisa Joy
Anhören
Dienstag, 10. September 2024
Vor ein paar Wochen war ja Olympia. Ich kam da grad aus ner stressigen Prüfungsphase und wollte einfach ein bisschen chillen. Auf dem Sofa liegen und dabei zuschauen wie andere Höchstleistungen bringen, hat mir richtig gut getan. Deshalb hab ich einiges an Olympia geschaut. Das sind so krasse sportliche Leistungen! Was ich aber neben den sportlichen Leistungen irgendwie besonders fand ist, wie schön die Athleten und Sportlerinnen oft miteinander umgegangen sind. Ob sie sich nach ihrem Durchgang umarmt haben, zusammen Selfies gemacht haben, sich auf dem Podest voreinander verbeugt haben oder füreinander eingestanden sind. Dass sich Menschen aus so vielen unterschiedlichen Ländern so wertschätzen und einander feiern fand ich richtig cool! Ein fast schon olympisches Motto hat Jesus seinen Freundinnen und Freunden mal mitgegeben: "Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein.“ Da steckt genau das drin, was bei Olympia oft zu sehen war.
Jesus benutzt das Wort dienen. Damit meint er soviel wie jemanden feiern, ihm Respekt erweisen und ihn unterstützen. Das heißt sich in den Hintergrund zu stellen und alles zu geben, damit die andere Person strahlen kann. So wie die Sportler bei Olympia sich füreinander freuen, auch wenn die andere Person besser war als man selbst. Das will ich auch: Nicht neidisch sein auf meine Mitmenschen, sondern sie anfeuern und dazu beitragen, dass sie hell leuchten können.
Lisa Joy
Anhören
Sonntag, 31. März 2024
Am Ostersonntag um halb sieben aufstehen, zum Garten zur Kirche fahren, um bei Lagerfeuer und Kerzenlicht Ostern zu feiern. Das ist erstmal ne Überwindung – aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen: es lohnt sich. Es wurden Lieder gesungen, die Ostergeschichte gelesen und wir haben gebetet, während die Sonne langsam aufgegangen ist und es immer heller wurde. Ich fand das ne richtig coole Erfahrung! Diese Osterfeiern sind so früh am morgen gibt es, weil in der Bibel berichtet wird, dass Freundinnen von Jesus auch ganz früh morgens zum Grab von Jesus gelaufen sind. Drei Tage vorher war er gestorben. Jetzt wollten sie sein Grab besuchen. Aber sie finden erst nur ein leeres Grab. Und dann treffen sie Jesus, der auferstanden ist und lebt. Das hatte er schon lange vorausgesagt, aber so richtig geglaubt hatte das irgendwie niemand. Ist ja auch nicht normal. Aber genau das find ich das coole an Ostern. Das was da passiert, ist überhaupt nicht normal. Noch viel weniger normal, als einem Sonntag um halb sieben aufzustehen. Und viel weniger normal, als bei allem Mist, den es gerade gibt, positiv in die Zukunft zu schauen. Aber für mich bedeutet Jesus Auferstehung genau diese Hoffnung. Hoffnung, dass sich Dinge verändern können, Hoffnung auf Neuanfänge und Hoffnung, dass das Leben mit dem Tod nicht einfach aufhört. Diese Hoffnung, spür ich an Ostern immer wieder in mir drin, so wie es immer heller wird, wenn die Sonne aufgeht, während wir am Lagerfeuer sitzen.
Lisa Joy
Anhören
Freitag, 29. März 2024
Als Kinder haben mein kleiner Bruder und ich uns immer wieder versprochen, dass wir alles füreinander tun würden. Jetzt, wo wir erwachsen sind, frag ich mich manchmal, wie weit ich wirklich gehen würde. Und wie weit andere Menschen für mich gehen würden? Würde sich jemand für mich verurteilen lassen, wenn ich was verbrochen hätte? An Karfreitag, den Christen heute feiern, denken wir an Jesus, der vor 2000 Jahren gekreuzigt wurde, ohne was verbrochen zu haben. Warum wurde er denn dann gekreuzigt? Weil er von von sich behauptet hat, dass er Gottes Sohn ist und auf unsere Erde gekommen ist, um das Böse zu überwinden. Um Menschen in allen Abgründen und Gottesferne nah zu sein. Weil er Freiheit schenken möchte, Neuanfänge und Leben inmitten von tragischen Schicksalen und Leiden. Viele Menschen damals fanden es crazy, dass jemand behauptet, dass Gott als Mensch mit einem Herz voller Liebe auf diese Welt gekommen ist. Für manche war so jemand wie Jesus und seine Botschaft unbequem. Ein Gott, der sich in die Abgründe der Welt begibt – unvorstellbar. Jesus ist dafür eingestanden und wurde zum Tode verurteilt. Seine Liebe zum Menschen reichte so weit, dass er dorthin ging, wo alles verloren scheint. Ich finde das klingt auch heute noch verrückt. Und gleichzeitig auch irgendwie spannend. Denn wer würde sich schon für mich verurteilen lassen?
Lisa Joy
Anhören
Donnerstag, 28. März 2024
Gestern gabs bei uns selbstgemachte Tacos. Nico und ich lieben es, Menschen einzuladen! Nico ist mein Mann und wir haben vor kurzem im Gottesdienst einen alten Freund und seine Frau wiedergetroffen. Und die ham wir gestern Abend eingeladen. Wir überlegen uns dann was nices zu essen, kaufen alles ein, bereiten vor. Der Tisch war schön gedeckt, wir ham Kerzen angezündet. Es gab nice Drinks, Nachtisch, das volle Programm. Wir wollten, dass die beiden sich richtig willkommen und eingeladen fühlen. Wenn Menschen sich wohl fühlen bei uns und einfach mal genießen können, das feiern wir. In der Bibel Wird Gott immer wieder als richtig guter Gastgeber beschrieben, der zu sich einlädt. Ich find das ein richtig schönes Bild - Gott wünscht sich, dass wir uns willkommen fühlen bei ihm, er freut sich, wenn wir es genießen, bei ihm zu sein und gibt alles, damit wir uns wohl fühlen. Und natürlich gibts nicht irgendwo auf der Welt nen Tisch an dem Gott grad sitzt, aber die Einladung, mit ihm Gemeinschaft zu haben, die steht. Ob dadurch, dass wir uns bewusst machen, dass er uns liebt und beschenken will, indem wir das Gute, das wir haben, genießen, oder konkret in einem Gottesdienst, oder Gebet Gemeinschaft mit ihm suchen - wir sind herzlich eingeladen. Und Gott sagt: ich bin dabei.