Katharina
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Samstag, 07. Dezember 2024
Jedes Jahr wandert ein Friedenszeichen durch die Welt. Kurz vor Weihnachten zündet ein Kind eine Kerze in Betlehem an. In einer Kapelle, die an die Geburt Jesu erinnert. Pfadfinder verteilen das Licht auf der Welt weiter. Bis nach Deutschland. Bis in mein kleines Heimatdorf. Dieses Licht heißt Friedenslicht.
Es ist ein Zeichen für Frieden und erinnert daran, nicht die Hoffnung aufzugeben. Klar, man könnte sagen, es ist nur ein kleines Licht und allein macht es nicht wirklich hell. Eine Kerze allein verändert also nicht so viel. Aber wenn ich mir überlege, wie viele Menschen das Friedenslicht haben, dass ganz viele kleine Kerzen jetzt auf der Erde brennen, dann berührt mich das. Dass so viele Menschen an Hoffnung, Frieden und Liebe glauben, macht mir Mut.
Ich finde, es passt es auch richtig gut, dass das Symbol für Frieden nicht irgendein großes Machtsymbol ist, sondern eine kleine Flamme. Die erst dann so eine richtige Wirkung hat, wenn viele Kerzen brennen.
Wenn bei uns in der Kirche dann das kleine Licht von so weit her ankommt, und nach und nach die anderen Kerzen in der Kirche damit angezündet werden, macht es mir voll Hoffnung: So hell, wie die kleinen Kerzen die Kirche machen, so hell ist auch die Hoffnung auf Frieden in der Welt.
Katharina
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Donnerstag, 05. Dezember 2024
Ich finde es total beeindruckend, wenn Menschen wirklich anpacken, um anderen zu helfen. Menschen, die Gutes tun, indem sie hinsehen und für andere da sind–so ein Mensch ist Tatjana. Ich habe sie dieses Jahr kennengelernt, als ich in Lettland auf Reisen war. Tatjana hat ein Haus gegründet, House of Hope heißt es.
Hier kommen junge Mütter und Jugendliche hin, die Hilfe brauchen. Weil sie suchtkrank sind, nicht weiter wissen oder niemand haben, der für sie da ist. Und manche von ihnen fühlen sich zum ersten Mal an einem Ort willkommen. Hier wird ihnen zugehört. Tatjana und ihr Team sind da für sie und geben ihnen das Gefühl, dass sie hier gut aufgehoben sind. Ihnen wird geholfen, Krisen zu überstehen und sie werden dabei unterstützt, ihr Leben in die Hand zu nehmen.
Und Tatjana hat schon echt vielen Leuten geholfen. Sie hilft vielleicht nicht tausenden von Menschen und ja, sie rettet mit dem House of Hope auch nicht die Welt. Aber das ist für Tatjana nicht entscheidend: Sie sieht, was dieses Haus bewirkt: Dass Kinder, Jugendliche und junge Mütter wieder lachen können. Dass sie wieder Hoffnung haben. Dass es in ihrem Leben weiter geht.
Ich finde, wir brauchen mehr Tatjanas auf der Welt: Menschen, die einfach mal anfangen, für andere da zu sein. Denn jeder kann die Welt n kleines bisschen besser machen.
Katharina
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Dienstag, 03. Dezember 2024
„Was Hänsschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr.“ – das ist so n Spruch, den ich seit meiner Kindheit gehört habe und irgendwie fand ich den immer logisch. Er bedeutet, dass man Dinge als Kind am besten lernen kann. Kindern fällt es leichter, ne neue Sprache zu lernen und sich Dinge zu merken. Und wenn ich mir überlege, dass der Mensch in seinen ersten Lebensjahren am meisten lernt, stimmt das auch. Es gibt Dinge, die wir am besten und vielleicht nur als Kind lernen. Und deshalb ist es ja so wichtig, dass man früh damit anfängt.
Wenn man nämlich erwachsen ist, fällt es irgendwie doch schwer, was neues zu lernen. Denn da muss man unglaublich viel Zeit und Energie reinstecken.
Aber auch wenn es Überwindung kostet und anstrengend ist, habe ich gemerkt, dass es nie zu spät ist, was Neues anzufangen. Es gibt so vieles, was man lernen kann-egal ob ne neue Sportart, stricken oder n Musikinstrument. Und deshalb hab ich dieses Jahr angefangen, Klavier zu lernen, weil ich es schon immer lernen wollte. Und ich muss sagen: Es macht Spaß, was Neues zu lernen.
Das Entscheidende ist, dass man einfach damit anfängt und es probiert. Und vielleicht fällt es Hans doch nicht so schwer, wie man denkt.
Deshalb müsste es doch eigentlich heißen: Was Hänschen noch nicht gelernt hat, das lernt es eben Hans.
Katharina
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Freitag, 18. Oktober 2024
Ganz oft zerbreche ich mir den Kopf über die Zukunft. Werde ich die Prüfung schaffen? Wie wird mein Leben in ein paar Jahren aussehen? Mein Kopf hört dann nicht auf, sich Gedanken zu machen.
Das letzte was ich in solchen Situationen gebrauchen kann, ist jemand der mir sagt: Ach mach dir keine Sorgen, das wird schon. Da fühl ich mich gar nicht ernstgenommen.
Aber genau das macht Jesus. In der Bibel sagt er: „Wer von euch kann mit all seinen Sorgen das Leben auch nur um eine kleine Zeitspanne verlängern?“
Ich kann nicht verstehen, wieso er das sagt. Schließlich gehört das Sich - Sorgen-machen zum Leben ja dazu. Es bedeutet ja auch, dass uns unser Leben und unsere Welt eben nicht egal sind. Was Jesus aber vielleicht meint, ist: Ich kann gar nicht alles im Leben beeinflussen, weil ich nicht die Macht darüber habe, alles zu haben und alles so zu richten, wie ichs will. Im Grunde kann ich mir noch so viele Gedanken machen und es nutzt doch nichts. Irgendwie habe ich sogar manchmal das Gefühl, dass ichs mir noch schwerer mache, wenn ich mir den Kopf zerbreche und mich stresse. Damit komme ich ja gar nicht weiter.
Und genau deshalb sagt Jesus, dass n bisschen Gelassenheit ganz gut tut. Und irgendwie beruhigt mich der Gedanke, einfach mal darauf zu vertrauen, dass es gut werden wird. Ich finds schön, dass ich nicht allein mit meinen Sorgen bin.
Katharina
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Dienstag, 08. Oktober 2024
Wahrscheinlich kennt niemand so gut meine Gedanken wie mein Notizbuch. Das Schreiben ist für mich irgendwie schon immer voll der gute Weg, um meine Gedanken und Gefühle zu sortieren. Und es tut echt gut, mal alles so runterzuschreiben, was mir durch den Kopf geht. Was mich glücklich macht und was ich nicht vergessen will; aber auch, was mich belastet, stresst oder traurig macht. Es hilft mir, bewusster über mich und meine Umgebung nachzudenken. Mit offenen Augen durchs Leben zu gehen.
Ich versuche das jeden Abend zu machen. Ich frage mich dann, wofür ich heute dankbar war und was mich heute froh gemacht hat. Und irgendwie finde ich es schön, dann so positiv schlafen zu gehen. Mir in den Kopf zu rufen, was mich heute zum Lächeln gebracht hat. Und ich glaube, dass man an jedem Tag eine Kleinigkeit finden kann, die doch ganz schön ist, auch wenn der Tag vielleicht mal nicht so gut angefangen hat.
Wenn ich so schreibe, wofür ich dankbar bin, ist das auf eine besondere Art auch Gebet und Meditation für mich. Ein bisschen fühlt es sich so an, als würde ich mit Gott reden und das beruhigt mich voll. Und ich glaube, dass es für Gott keinen Unterschied macht, ob ich meine Gedanken aufschreibe oder mit ihm spreche – beides ist Gebet. Und sowohl gesprochen als auch geschrieben ist das, was mich bewegt, nachdenklich macht und freut, gut bei Gott aufgehoben.
Katharina
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Montag, 07. Oktober 2024
Könnt ihr gut streiten? Ich bin irgendwie nicht so gut darin. Mir fällt es nämlich echt schwer, meine Gefühle zu äußern. Das ist mir immer super unangenehm, wenn es kurz vor einem Streit ist. Am liebsten würd ich die Schuld auf mich nehmen, dass das Problem gelöst ist. Und ich fühl mich jedes Mal unwohl, wenn gestritten wird. Ich mag diese unangenehme Anspannung nicht.
Aber ohne ihn/die Auseinandersetzung geht’s ja nicht. Denn die Unterschiede zwischen uns Menschen gibt´s eben, ob wir´s wollen oder nicht. Wenn man gut streitet, kann man den anderen besser verstehen – was er denkt und fühlt und wieso. Und das ist echt wichtig im Miteinander. Erst dann, wenn man den anderen verstehen kann und will, kann man auch zusammen nach einer Lösung suchen, mit der jeder klarkommt. Gerade das passiert aber nicht, wenn Menschen sich entscheiden, nicht zu streiten. Dann werden ja die Bedürfnisse von einer Person nicht angesprochen und es ändert sich nichts an dem Problem.
Also: Wir können nicht ändern, dass wir verschieden sind. Aber wir können uns streiten, um zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen.
Katharina
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Sonntag, 01. September 2024
Neulich war ich paar Tage allein pilgern. Ich liebs den ganzen Tag draußen zu sein. Ich hab die Ruhe und Natur genossen und fand’s schön, allein mit meinen Gedanken zu sein. Es war beruhigend und tat einfach gut. Es war aber echt auch ungewohnt, so lange mit niemandem zu sprechen.
Irgendwann hab ich dann aber eine andere Pilgerin getroffen. Wir sind dann gemeinsam gewandert und ich hätte nicht damit gerechnet, dass es mir so gut tun würde. Ich hatte viel mehr Energie und Kraft. Plötzlich war mein Rucksack viel leichter und steile Wege nicht mehr so steil für mich. Und vor allem hatte ich mehr Freude und Motivation. Es tat mir richtig gut, zu spüren, dass ich nicht allein war.
Eigentlich bin ich gern allein - und trotzdem hat mir das gezeigt, wie sehr ich das auch brauche, unter Leuten zu sein. Es tut gut, jemand zu haben, mit denen man reden und zusammen sein kann. Denn genau die Menschen machen das Leben erst aus. Zusammen geht es viel leichter durch die anstrengenden Abschnitte im Leben. Zusammen sind aber auch die schönen Seiten im Leben noch viel leichter und schöner. Und genau über solche Begegnungen, wie diese, bin ich froh.
Katharina
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Donnerstag, 29. August 2024
Lest ihr euch ganz genau die Vertragsbedingungen durch, wenn ihr online irgendwo ein Abo abschließt? Also ich nicht. Und ich kenn auch niemand, der das macht. Ist doch einfach viel zu lang und unnötig oder?
Aber für einen selbst wäre das manchmal ganz gut. Alles lesen - und zwar bis zum Ende: Das ist auch bei einem bekannten Bibelvers eine gute Idee.
„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Für mich war klar, was er bedeutet: Für andere, Familie, Freunde, Nachbarn da zu sein. Ich finde, diese Nächstenliebe so so wichtig und ich finde, sie sollte nie vergessen werden.
Aber da gibts auch einen zweiten Teil, den ich nie so richtig beachtet habe. Nach dem „Liebe Deinen Nächsten“ kommt noch ein „wie dich selbst“. Und diese Liebe sollte viel mehr beachtet werden. Ich glaube, dass Selbstliebe in diesem Vers nicht so betont wird, weil sie oft mit Egoismus gleichgesetzt wird. Dabei ist es ja gar nicht egoistisch, für sich selbst da zu sein. Sondern es tut verdammt gut, zu wissen, was man will und braucht. Und ich glaube, ohne Selbstliebe können wir nicht so gut für andere da sein.
Ich freue mich gern für andere und bin gern für sie da. Bei AGBs ist es vielleicht manchmal zu anstrengend, alles zu lesen - bei „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ geht das nicht anders. Deshalb dreh ich’s mal um: Liebe dich selbst - und deinen Nächsten.“
Katharina
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Dienstag, 27. August 2024
Wenn ich an der Tür klopfe, bin ich jedes Mal noch ein bisschen aufgeregt. Denn ich klopfe nicht an „normalen“ Türen, sondern an Türen von Krankenhauszimmern. Ich bin nämlich ehrenamtlich in der Klinikseelsorge. Das heißt, ich besuche Menschen, die im Krankenhaus liegen. Ich stell mich ihnen vor und erkundige mich: Wie geht es Ihnen? Die Reaktionen sind sehr unterschiedlich: Manche wollen nicht reden und andere freuen sich richtig Es braucht etwas Zeit, bis sich die Menschen mir öffnen. Einige von ihnen vertrauen mir vieles an und sind froh, dass sie mit jemandem sprechen können. Und andere beeindrucken mich durch ihre Geschichten und zuversichtliche Haltung. Auch wenn nicht immer aus der Frage „Wie geht es Ihnen?“ ein tiefes und langes Gespräch entsteht, bedanken sie sich trotzdem. Obwohl ich in meinen Augen ja nicht viel gemacht habe. Aber für diese Menschen habe ich doch einiges gemacht: Ich war bei ihnen. Hatte Zeit für sie und habe ihnen zugehört. Bei solchen Begegnungen gehe ich selber gestärkt und hoffnungsvoll aus dem Zimmer. Sie haben mich bereichert mit ihren Erfahrungen, Geschichten und ihrem Vertrauen. Deshalb bedanke auch ich mich.
Diese Begegnungen zeigen mir, wie sehr sich Menschen danach sehnen, gehört und gesehen zu werden. Und was für ein Geschenk das sein kann. Habt ihr das heute schon gehört oder gefragt: „Wie geht es dir?“