Benni
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Freitag, 03. Oktober 2025
Auf einer Veranstaltung habe ich mit einem Kommunalpolitiker geredet. Ziemlich intensiv und fast zwei Stunden lang. Er hat eine ganz andere Meinung als ich.
Deshalb war das nicht einfach nur ein Gespräch. Wir haben uns gestritten und echt hart debattiert. Zum Beispiel über Klimapolitik, Vielfalt und Gleichberechtigung.
Dass ich politisch ganz andere Ansichten hab wie er, hat sich nicht geändert. Als Mensch verurteile ich ihn trotzdem nicht. Eigentlich müsste ich richtig sauer sein, auf ihn. Weil er und seine Partei zu den Leuten gehören, die meinen Freund aus Sri Lanka nicht hier in Deutschland haben wollen. Und weil meine Freundin mit ihren dunklen Haaren und dunkler Haut als fremd und damit gefährlich geframed wird. Und ja, diese Haltung werde ich nie verstehen. Ich kann aber so viel schimpfen und mich drüber aufregen, wie ich will. Menschen, die so denken wie er, wird es immer geben. Auch wenn wir so eine Partei verbieten, wir können ihnen die Gedanken nicht verbieten. Ich glaube auch, dass dieser Kampf: „Wir gegen die“ am Ende zu nichts führt. Ich muss es anders machen wie die.
Statt auch sie auszuschließen und ihnen mit Hass und Verachtung zu begegnen, muss ich ihnen zeigen, dass ihre Ängste und Ansichten unbegründet sind. Dass „Migranten“ und „Fremde“ nicht der Feind sind. Ich finde das echt schwer. Allein, mit Leuten aus Politiker zu reden, braucht es schon echt viel Kraft und Energie. Man muss echt richtig im Thema drin sein. Aber ich glaube, zusammen ist der einzige Weg. Leuten wie ihm muss ich zeigen: Für eure Meinung hat es hier keinen Platz, aber für euch als Menschen schon.