Vor ein paar Tagen war ich ziemlich enttäuscht. Ich wollte mit einer guten Freundin auf ein Konzert gehen. Ich hab mich lange darauf gefreut. Aber am Tag davor hat sie doch noch abgesagt. Sie bräuchte gerade einfach ihre Ruhe.
Das hat mich echt aufgeregt. Und erst war ich kurz davor, ihr was Fieses zu antworten. Ich hab dann mit einem anderen Freund darüber geredet. Der hat das entspannter gesehen und mit einem Spruch reagiert: „Wir leben doch alle zum ersten Mal.“
Dieser Satz hat bei mir echt was ausgelöst. Er war für mich wie ein kleiner Anker. Indem er mich erinnert hat, dass die Freundin ja nicht absichtlich unzuverlässig war. Ich hab da ’nen anderen Blick drauf zu bekommen: Klar, war schon ungeschickt – aber sie hatte viel zu tun und es einfach vergessen, sich zu melden. Irgendwo halt menschlich.
Ich leb’ ja auch zum ersten Mal – und hab deshalb nicht alles im Griff, sondern muss mich vortasten. Bin oft überfordert und mach Fehler. Und wünsch mir ja selbst, dass andere Verständnis dafür haben. Dass ich wieder neu anfangen darf.
Dieser Spruch hat mir geholfen, die Situation anders zu betrachten – und weicher zu werden, nicht so hart zu sein wie am Anfang.