Freitag, 09. Mai 2025
Kennt ihr Kintsugi? Das ist eine Technik aus Japan, bei der zerbrochenes Keramikgeschirr wieder zusammengesetzt wird. Natürlich bleiben dabei Risse übrig – die werden nicht etwa versucht möglichst unauffällig zu verstecken, sogar noch vergoldet. Dadurch wirken die Gefäße richtig schön und besonders und sind oft sogar mehr wert als davor. Diese Technik ist für mich ein richtig besonderes Bild für das, was in meinem Leben auch immer wieder die Realität ist. Nämlich, dass eben nicht alles gut ist, sondern manchmal in meinem Herz und meinem Leben Risse oder Scherben entstehen durch Streit, Krankheiten, Verlusterfahrungen. Wenn ich mich heftig gestritten habe, jemand, der mir nahe steht schwer krank wird oder eine Freundschaft sich verlieren. D Ich finde das Bild schön, dass Gott gerade durch die Risse, durch das was kaputt ist in unserem Leben leuchtet. Wir müssen nicht perfekt sein für ihn. Er sagt mir zu, dass ich für ihn auch in meiner Zerbrechlichkeit wertvoll bin. Mir tut das so gut zu wissen, weil ich manchmal das Gefühl habe, weniger schön oder nützlich zu sein, wenn bei mir eben nicht alles gut ist. Seit kurzem habe ich eine Kintsugi-Kaffeetasse – und werde jeden Morgen dran erinnert, dass Gottes Licht gerade dort scheint, wo etwas kaputt und zerbrochen ist.