Rebekka
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Montag, 17. März 2025
Habt ihr schon mal den Ausdruck „lauwarmer Christ“ gehört? Mich hat vor kurzem jemand so genannt. „Lauwarm“ sind die Christen, die in den Augen von manchen anderen Christen keine „richtigen“ sind. Also quasi „gescheiterte“ Christen. Ich zum Beispiel vertrete in vielen Dingen sehr liberale Ansichten oder interpretiere Stellen in der Bibel anders. Zum Beispiel, was die Rollen von Mann und Frau angeht. Aber ist das fair, dass ich dafür verurteilt werde?
Ich finde ganz klar: nein. Zum einen sollte ich als Christin niemals über meine Mitmenschen urteilen. Jesus selbst sagt, dass wir zuerst den Balken in unserem eigenen Auge entfernen sollen, statt den Splitter aus dem Auge des anderen zu ziehen. Egal, was jemand meiner Meinung nach falsch macht: Ich mache vielleicht an einer anderen Stelle etwas total falsch.
Außerdem darf ich nie vergessen: egal, wie sehr es mein Ziel ist, Jesus ähnlich zu sein, bin ich trotzdem nicht er. Ich bin Christin, aber ich bin auch ein ganz normaler Mensch, und das bedeutet ich bin nicht perfekt. Ich mache Fehler – ich darf damit aber immer vor Gott kommen, er weist mich deswegen nicht ab.
Der Austausch mit anderen ist super wichtig, denn davon kann ich total viel mitnehmen. Aber über andere urteilen, ist nicht in Ordnung. Außerdem sind wir letztendlich alle irgendwo gescheiterte Christen – denn Scheitern ist menschlich. Und: Gott liebt uns, auch wenn wir mal „scheitern“.