Lisa Joy
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Freitag, 03. Januar 2025
Vor kurzem hab ich meine Wohnung ausgeräumt. Bis April arbeite ich in einem Projekt, für das ich viel in Deutschland rumreise und deshalb keine Wohnung brauche. Also lebe ich übergangsweise mit so vielen Dingen, wie eben in ein Auto passen.
Genauer gesagt: einen Polo. Da musste ich schon viele Entscheidungen treffen. Welche Bücher will ich lesen? Was für Kleidung brauche ich? Auf was kann ich auf keinen Fall verzichten?
Jetzt lebe ich schon eine Weile aus den wenigen Kisten, die in meinen Polo passen. Und nachdem ich ein bisschen Abstand zu dem Entscheidungsstress habe, habe ich gemerkt, wie gut es tut, ab und zu darüber nachzudenken, was mir wirklich wichtig ist und was ich wirklich brauche. Und das ist gar nicht so viel. Ich hab nämlich gemerkt, dass ich selbst von den wenigen Kisten, die ich gerade dabei habe, immer noch ganz schön viele Dinge nicht benutze. Vor allem aber hab ich festgestellt, dass viele der Dinge, die mir wirklich wichtig sind gar keine Gegenstände sind, sondern vielmehr Beziehungen zu Freunden, meiner Familie und zu Gott. Die sind es, die mich tragen. Irgendwie befreiend, zu merken: so viel brauche ich gar nicht.