Sarah
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Dienstag, 10. Dezember 2024
Einsamkeit. Für mich ist das ein Thema, das sich ziemlich weit weg anfühlt. Irgendwie verbinde ich damit eher ältere Menschen, die vielleicht verwitwet oder einfach allein sind. Meinen früheren Nachbarn vielleicht, der nie Besuch hatte und mir im Treppenhaus aus dem Weg gegangen ist.
Deshalb war ich überrascht, als ich einen Artikel über Einsamkeit gelesen und gesehen hab, wie unterschiedlich die Menschen sind, die einsam sind. Da ging es um einen Jugendlichen, der durch die Corona-Pandemie einsam geworden ist und eine Frau Mitte vierzig, die einen Freund hat und sich trotzdem einsam fühlt. Ihnen fehlt jemand, mit dem sie was unternehmen können oder zu dem sie emotionale Nähe spüren. Einsamkeit, das ist wie Hunger ein Signal, dass ein Bedürfnis nicht gestillt wird. Und das ist für jeden anders. Man kann auch von Außen wirken, als hätte man total viele Freunde und sich trotzdem einsam fühlen, weil die Freundschaften einem nicht geben, was man braucht.
Und Einsamkeit hat es in sich: Menschen, die einsam sind, werden eher psychisch krank und können wegen der seelischen Belastung auch körperlich krank werden. Der Artikel hat mich daran erinnert, dass Einsamkeit nicht weit weg von mir ist, sondern dass auch die Menschen um mich rum einsam sein könnten. Das beschäftigt mich und ich weiß nicht, was ich da machen könnte, wenn ich es von außen nicht sehen.
Aber vielleicht ist es ein guter Start, bewusst drauf einzugehen, wenn jemand auf mich zukommt, und mich auch auf tiefere Begegnungen einzulassen.