Benni
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Dienstag, 29. Oktober 2024
Manchmal passieren Dinge, mit denen wir nicht rechnen und auf die wir uns nicht vorbereiten können. So ist es mir diesen Sommer gegangen.
Da sind gleich drei Menschen aus meiner Familie gestorben. Eine Beerdigung hat mich besonders mitgenommen, die von meinem Groß-Onkel. Als mein Vater mich angerufen hat, hab ich so reagiert, wie das vermutlich viele tun, vor allem wenn alte Menschen sterben. So ist der Lauf der Dinge“, habe ich gedacht.

Doch der eigentliche Schock kam erst später. Denn so richtig wahrgenommen hab ich den Verlust erst, als ich nochmal bei ihm zu Hause war. Da, wo ich so viele Erinnerungen an ihn hab, wo wir so viel Zeit zusammen verbracht haben.
Um ehrlich zu sein: Es war ein komisches Gefühl mich auf den Stuhl meines Onkels zu setzen. Nochmal durch das leere Arbeitszimmer zu gehen, hat mir irgendwie Gänsehaut bereitet.

Auch bei der Trauerfeier und am Grab bin ich dieses komische Gefühl nicht losgeworden. Es ist vorbei, ich seh ihn nie wieder. Und ich kann nichts tun, das etwas ändert. Ich hab mich machtlos gefühlt. Trotzdem bin ich nicht daran verzweifelt. Ich denk, dass mir da mein Glaube geholfen hat. Nicht, weil ich dachte: „Es wird bestimmt alles gut“. Nein, weil ich das Gefühl hatte: Dieses nix tun können, diese Machtlosigkeit, die kann ich abgeben. Für mich war in diesem Moment am Grab klar: Ab hier übernimmt Gott!