Sonntag, 29. September 2024
Letzten Samstag hab ich mal wieder den Keller aufgeräumt. Da hatte sich so einiges angesammelt. Zum Beispiel alte Umzugskartons und Krams, den eigentlich niemand mehr braucht. Dabei hab ich auch einen alten Ordner aus der Grundschule gefunden. Beim Durchblättern bin ich an einem Bild aus dem Reli-Unterricht hängengeblieben. Auf dem Bild war Gott zu sehen - als ein alter Mann mit grauem Bart und langem Gewand, der auf einer Wolke sitzt. Ich musste richtig schmunzeln, als ich das Bild angeschaut hab. Damals schien meinE Vorstellung von Gott ziemlich klar zu sein: ein weiser, alter Mann, der von da oben auf uns herabschaut, über Gut und Böse entscheidet und dafür sorgt, dass alles seine Ordnung hat. Ich würde Gott so heute nicht mehr malen. Denn so wie ich mich verändert hab, hat sich auch meine Vorstellung von Gott geändert. Heute wäre Gott nicht mehr so klar umrissen und wäre eher gestaltlos, weniger greifbar, aber dafür umso näher. Etwas, das mir Zuversicht, Kraft und Vertrauen schenkt - vor allem in den Momenten, die voller Veränderung und Neuem sind. Und etwas, das mit mir durchs Leben geht und sich genauso verändert, wie ich es tue. Ich versuch das jetzt irgendwie aufs Papier zu bringen – weil mein Zukunfts-Ich bestimmt gespannt ist, wie ich Gott heute gesehen hab – und da bestimmt noch ein paar Bilder in meine Sammlung dazukommen.