Carina
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Mittwoch, 24. Juli 2024
„Ich muss gar nichts, außer sterben“. Das antwortet mein Papa immer im Spaß, wenn meine Geschwister oder ich ihn zu irgendwas zwingen wollen.
Auch wenn mein Papa diesen Spruch oft einfach so dahersagt: Das mit dem Tod ist ja eigentlich schon ne ernste Sache. Er gehört zum Leben dazu. Aber darüber nachdenken will man irgendwie auch nicht. Zumindest geht es mir so.
Ich hab, ehrlich gesagt, große Angst vor dem Tod. Vor allem vor einer Sache fürchte ich mich extrem: Dass man nicht davor weglaufen kann. Der Spruch von meinem Papa betont das ja auch nochmal besonders: Ich muss sterben, es wird passieren, und ich hab keinen Einfluss darauf.
Ich vermute, dass ich meiner Angst vor dem Tod nur begegnen kann, wenn ich meine Gedanken auf etwas Positives lenke. Bei uns im Christentum heißt es, dass man nach dem Tod ohne Schmerzen und Leid weiterlebt und all die Menschen wiedertrifft, die vor einem gegangen sind. Das stimmt mich auf jeden Fall hoffnungsvoll. Die Angst nehmen kann mir das aber noch nicht so richtig.
Ein Blick in die Bibel hat mir da gezeigt: am Abend vor seiner Kreuzigung, als er weiß, dass er sterben muss, hatte auch Jesus Angst vor dem Tod. Und wenn sogar Gottes Sohn gezweifelt hat, dann ist es doch nur menschlich, wenn ich das auch tue oder?