Sarah
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Mittwoch, 29. Mai 2024
“Stille Wasser sind tief”- das sagt man ja über Menschen, die eher zurückhaltend sind. Ich bin da so ziemlich das Gegenteil von- ein sprudelnder Wasserfall vielleicht? In der Welt der Sprichwörter würde ich mich wohl eher als “offenes Buch” beschreiben.
Wenn ich jemanden sympathisch find, quatsche ich mit der Person schnell mal über Gott und die Welt. Auch wenn wir uns noch gar nicht so lang kennen. So war das letztens bei mir auch mal wieder. Über nen Freund hab ich jemand Neues kennengelernt und mich sofort stundenlang mit ihm verquatscht. Von Plänen fürs Wochenende bis zu Stories aus der Schulzeit war alles an Themen dabei.
Er hat mir dann gesagt, dass er es mutig findet, dass ich so offen bin- er traut sich das nicht immer und versucht, das zu ändern.
Dass das mutig ist, wäre mir davor nicht in den Kopf gekommen. Für mich fühlt es sich einfach natürlich an, Leuten erst mal mit Vertrauen zu begegnen. Ich fänd’s herausfordernd, das mal nicht zu tun. Viele Leute schätzen auch an mir, dass ich anderen so offen begegne. Aber ich find es auch gut, wenn jemand da ganz anders drauf ist als ich. Ich glaub es geht ganz vielen von uns so, das wir unsere Stärken gar nicht immer als solche erkennen, weil sie für uns so selbstverständlich sind.
Ich denke auch, das ich noch was von den “stillen Gewässern” in meinem Freundeskreis lernen kann- und trotzdem dazu stehen kann, dass ich keins bin.