Lena
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Mittwoch, 07. Juni 2023
Menschen, die jeden Tag mit dem Tod zu tun haben, müssen mega traurige Gestalten sein. Dachte ich lang. Inzwischen hatte ich schon mit mehreren Bestatterinnen zu tun, und die waren alle eigentlich nette und positive Menschen.
Einen von ihnen habe ich vor kurzem gefragt, was bei einer nicht-religiösen Traueransprache gesagt wird. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie eine Trauerrede ist, die völlig auf unsere christliche Hoffnung verzichtet. Der Bestatter sagte, dass auch in so einer Trauerrede von Hoffnung gesprochen wird. Das wird dann nicht als Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod beschrieben, sondern zum Beispiel als ewiges Licht, in das der Verstorbene aufgenommen wird.
Ich war überrascht. Denn so weit weg von der christlichen Vorstellung ist das doch gar nicht. Auch in nicht-religiösen Trauerreden wird so irgendwie die Vorstellung von einem Leben nach dem Tod angesprochen. Ich denke, gerade in so einer Phase der Trauer brauchen Menschen die Hoffnung, dass das Leben mit dem Tod nicht einfach vorbei ist. Im Christentum glauben wir, dass mit dem Tod ein Leben bei Gott beginnt. Das gibt mir Trost. Und je mehr ich Gott in meinem Leben kennenlerne, umso mehr kann ich mir eine Vorstellung davon machen, wie besonders es sein muss, diesem Gott in einem neuen Leben ganz nah zu sein.