Hans-Christian
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Samstag, 10. September 2022
Als ich noch zur Schule gegangen bin, hab ich mich für jedes neue Schuljahr besonders vorbereitet: Ich habe meine Stifte gespitzt, hab mir vorgenommen, meine Aufgaben ordentlich und strukturiert zu erledigen.
Und wenn ich heute alte Hefte und Ordner durchblättere, dann sind die ersten Seiten tatsächlich mit Datum versehen und die Aufschriebe echt strukturiert. Doch mit jeder Woche nimmt es ab. Ich kann sehen, wie der Alltag eingekehrt ist. Ich dann doch wieder nur das Nötigste aufgeschrieben hab.
Heute arbeite ich als Lehrer und denke mir: Vielleicht kommt es auch einfach nicht darauf an, dass die Stifte immer angespitzt sind, dass ich alles gleich erledigt zu hab und dass alles immer ordentlich ist.
Vielleicht kommt es in der Schule eben darauf an mit anderen Leuten zusammen zu sein, etwas zu erleben und was zu lernen. Und das wäre doch mal vielleicht ein guter Vorsatz für das neue Schuljahr. Wenn ich mir als Schüler vornehme mehr mit den anderen zu machen und dann vielleicht auch mit ihnen zu lernen, wenn Prüfungen anstehen.
Dann sehe ich als Lehrer vielleicht wieder Schulhefte, die schlampiger werden, aber erlebe dann vielleicht auch, dass es mehr Zusammenhalt gibt.