Hans-Christian
Anhören
Mittwoch, 12. Januar 2022
Von einem Buch bin ich immer noch begeistert. Es heißt Momo und ist von Michael Ende. Wenn ihr das jetzt gleich googlet, denkt ihr vielleicht: Was is'n das für n alter Schinken? – aber die Story ist einfach meeega.
Es geht darin um Momo, die ein paar Freunde hat. Sie nimmt sich Zeit und kann richtig gut zuhören. Alles ist super, doch dann verändert sich die Welt. Es gibt die Idee, dass man seine Zeit sparen kann. In der gesparten Zeit kann man mehr arbeiten und produktiver sein. Das soll die Menschen glücklicher machen – so das Versprechen.
Doch das täuscht – die Leute sparen ihre Zeit, werden dadurch oberflächlich, hören sich nicht mehr richtig zu und werden unglücklich, weil sie der Zeit immer hinterher rennen. Momo macht alles anders als die anderen Leute. Sie hat immer noch Zeit für andere, auch wenn keiner mehr kommt, um Zeit zu sparen. Bei ihr ist die Priorität klar – und das macht diese Figur stark.
In diesem Zeitsparen erkenne ich mich manchmal wieder, wenn ich meinen vollen Terminkalender sehe – dann denke ich an Momo. Schaue, wie ich meine Prios setzen will und ordne meine Zeit neu – damit ich mir für meine Freunde und meine Familie vernünftig Zeit nehmen kann. Wie Momo.