Anna R.
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Samstag, 20. November 2021
Mein Freund und ich haben vor kurzem geheiratet. Über 100 Verwandte und Freunde haben wir eingeladen. In unserer kleinen Wohnung geht das natürlich nicht. Deshalb haben wir einen großen Raum gemietet. Außerdem haben wir leckeres Essen bestellt und für Getränke, Blumen und Musik gesorgt – es war ein rauschendes Fest. Inzwischen sind die Rechnungen für alles eingetrudelt. Ich hab erstmal schlucken müssen, als ich die Summe gesehen habe. Die Hochzeit ist nicht gerade billig gewesen.
Nach dem ersten Schock hab ich mich dann aber wieder daran erinnert, warum wir das alles gemacht haben. Weil es uns wichtig war, unser Glück zu teilen. Natürlich hätten wir auch ganz klein, nur zu zweit oder mit der engsten Familie, feiern können. Das hätte uns fast nichts gekostet und so eine Mini-Hochzeit kann mit Sicherheit auch wunderschön sein. Wir haben uns aber bewusst für das große Fest entschieden. Wir wollten, dass die Menschen, die uns durch unser Leben begleiten, auch an diesem besonderen Tag dabei sind. Und dass sie etwas von dem mitbekommen, was uns wichtig ist: Ein toller Gottesdienst und richtig gutes veganes Essen zum Beispiel. Dafür haben wir gerne gespart und auf den letzten Urlaub verzichtet. Auch wenn die Rechnungen etwas weh getan haben, steht für uns fest: Jeder Euro war es wert geteilt zu werden.