Lisa
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Freitag, 24. September 2021
Ein Freund hat mich letztens angelogen. Wir haben uns dann echt heftig gezofft und ich war richtig wütend. Ich bin ein ziemlich nachtragender Mensch und mir fällt es oft schwer über sowas hinwegzusehen.
Ein paar Tage nach dem Streit, war ich im Gottesdienst. Wie immer wurde auch das Vater Unser gebetet. Ein Satz im Vater Unser lautet: „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“ Als ich das mitgebetet habe, hab ich mich ganz schön ertappt gefühlt. Ich bitte Gott darum mir meine Fehler zu vergeben, aber schaffe es selbst nicht meinem Freund zu vergeben.
Ich habe mich ja selbst auch schon oft falsch verhalten und habe gelogen oder andere verletzt. Wenn mir meine Freunde dann verziehen haben, war ich darüber sehr froh und habe die Chance genutzt, um es in Zukunft besser zu machen. Ich finde es komisch von anderen etwas zu erwarten, das ich selbst nicht einhalte.
Ich möchte wirklich an mir arbeiten und versuchen etwas weniger nachtragend zu sein. Das geht natürlich nicht von jetzt auf gleich. Aber ein paar Wochen später habe ich meinen Kumpel angerufen und nochmal um ein Gespräch gebeten. Wir haben uns ausgesprochen und unserer Freundschaft nochmal eine Chance gegeben. Ich bin über meinen Schatten gesprungen und habe ihm vergeben. Das hat sich sogar richtig gut angefühlt!