Elena
Anhören
Montag, 20. September 2021
Vor mehr als sieben Jahren habe ich das letzte Mal meine Familie in Italien besucht. Und damit geht’s mir richtig schlecht. Ich vermisse meine Oma, Tanten, Onkels, Cousinen und Cousins. Und mit Corona ist die Angst meine Oma oder jemand anderen nicht mehr zu sehen wirklich groß geworden.
Ich habe mich seit Corona immer wieder gefragt, wie mir das passieren konnte. Zuerst habe ich in der Ausbildung in den Ferien gearbeitet und während dem Studium musste ich immer Hausarbeiten schreiben oder hatte kein Geld. So hat es sich zumindest für mich angefühlt.
Aber wenn ich genau darüber nachdenke, hätte ich es mir schon erlauben können. Mal eine Woche Pause hätte mir sogar richtig gutgetan. Und wenn ich ein bisschen gespart hätte, hätte ich es mir bestimmt auch leisten können.
Ich musste während Corona auf die harte Tour lernen, was für mich Priorität hat und dass man jeden Tag aufs Neue wählen kann, was einem wichtig ist. Ich möchte am wenigsten auf die Menschen in meinem Leben verzichten. Die gemeinsame Zeit finde ich kostbarer als alles andere. Deshalb gehe ich trotz Masterarbeit und wenig Geld diesen Sommer nach Italien. Ich arbeite dann einfach dort und spare ein bisschen mehr. Und ich kann es kaum erwarten meine Oma in den Arm zu nehmen.