Tobi
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Sonntag, 05. September 2021
Ich war vor Kurzem mit einem Kumpel mit dem Fahrrad unterwegs. Wir sind zu einem Aussichtspunkt gefahren, haben uns dort hingesetzt und ein Bier getrunken.
Als wir da so saßen, haben wir einen Vogel gesehen, wie er im Wind „gespielt“ hat. Der Vogel hat sich immer mal wieder ein bisschen fallen gelassen und hat sich dann wieder vom Wind tragen lassen. Ich hab mich gefragt: Warum macht der das? Er hat nicht an einem Nest gebaut und auf Futtersuche war er scheinbar auch nicht. Also: Warum macht der das? Das ergibt doch gar keinen Sinn. Gleichzeitig hab ich mir dann aber gedacht: Es muss doch auch nicht alles einen Sinn haben. Ich mache mir da manchmal selber Stress und denke, dass jede Minute des Tages sinnvoll gestaltet sein sollte. Bei der Definition von dem, was sinnvoll ist, lande ich dann schnell bei Tätigkeiten, mit denen ich Geld verdiene. Zum Beispiel arbeiten gehen, um mal ein Haus zu bauen, so wie ich von dem Vogel erwarte, dass er ein Nest baut. Ich merke aber auch, dass dieses Denken auf Dauer nicht gesund für mich ist. Und ich finde, ich kann von diesem Vogel eine Menge lernen. Und zwar, dass es okay ist, auch nichts Sinnvolles zu machen. Sondern einfach nur da zu sein, in der Sonne zu sitzen und mich am Wind zu freuen.