Anna R.
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Sonntag, 29. August 2021
Vor ein paar Wochen ist in meiner Familie etwas Furchtbares passiert: Ein Verwandter hatte einen tödlichen Unfall; er war erst 14 Jahre alt. Als ich davon erfahren habe, hat es sich wirklich angefühlt, als würde mir der Boden unter den Füßen weggerissen. Ich hab einfach nicht begreifen können, dass er plötzlich nicht mehr da ist. Er war gerade dabei, erwachsen zu werden und hatte sein ganzes Leben vor sich.
Ich kann mir nichts Sinnloseres vorstellen als diesen Tod. Und ich hab mich gefragt, wo Gott war, als es passiert ist. Wie er es einfach geschehen lassen konnte. Ich finde keine Antwort darauf. Ich weiß nur: Für mich war Gott in diesem Moment nicht da. Denn es gibt nichts, das diesen Tod rechtfertigen könnte. Wenn ein junger Mensch stirbt, dann gibt es daran nichts Gutes. Gott kann und darf das nicht gewollt haben.
In den Tagen nach dem Unfall ist die ganze Familie zusammengekommen. Alle haben versucht, einander Halt zu geben und sich gegenseitig durch die Trauer zu tragen. Gemeinsam teilen wir den Schmerz und die Erinnerung. Wir sind füreinander da. Und darin ist für mich Gott.