Tobi
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Dienstag, 11. Mai 2021
Ich geh nicht joggen, wenn es richtig stark regnet. Auch wenn ich es mir echt vorgenommen habe. Ich merke daran: Es gibt einfach Dinge, die hab ich nicht in der Hand. Das kann so was sein wie Regen. Aber es gibt auch noch viel schlimmere Sachen, wie zum Beispiel ein richtig mieser Virus.
Corona ist so etwas, was ich auch nicht in der Hand habe. Ich habe eigentlich gerne die Kontrolle. Corona zeigt mir aber mal wieder, dass es Dinge gibt, die ich nicht kontrollieren kann.
Wenn etwas außer Kontrolle gerät, fange ich oft an, einen Schuldigen zu suchen. Es regnet - dann ist mein Arbeitgeber schuld, weil ich noch zu viel Arbeit hatte. Ich hätte früher gehen müssen, um noch im Sonnenschein joggen gehen zu können. Oder ich bin selber schuld. Wäre ich nicht so ein Weichei, würde ich einfach im Regen joggen. Oder ich kann Gott die Schuld geben. Er ist schuld, dass es regnet. Ich kann lange weitersuchen nach Schuldigen. Ich merke aber auch, dass mich das nicht glücklich macht. Es zieht mich runter. Besser geht es mir, wenn ich keinen Schuldigen suche. Ich merke, dass das mir nichts bringt. Nicht beim Wetter und auch nicht bei Corona. Manches muss ich einfach akzeptieren. Ich kann nicht alles kontrollieren.