Elias
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Freitag, 09. April 2021
Mir ging es in den letzten Monaten teilweise richtig schlecht. Größtenteils wegen Corona. Ich hab´ weniger Aufträge in meinem Beruf gekriegt, kann mich nur noch selten mit jemandem treffen und mein Handballtraining fällt jetzt schon eine ganze Weile aus. Das hat mir sehr zugesetzt. Es gab Tage, an denen ich einfach nicht mehr gewusst hab´, was ich aus meinem Leben machen soll und wirklich verzweifelt war. Ganz lange hab´ ich das in mich reingefressen und mit niemandem darüber geredet.
Irgendwann kam aber der Moment, an dem ich gemerkt habe, dass ich mich alleine gar nicht mehr aus dem riesigen Loch befreien kann, in das ich gefallen bin. Ich hab´ mir bei einer Beratungsstelle Hilfe gesucht. Und das hat mich weitergebracht, um mein Leben und meine Gedanken ein bisschen zu sortieren. Zum Beispiel habe ich mir wieder eine klare Tagesstruktur mit einem festen Plan gemacht.
Jetzt im Nachhinein bereue ich es, mir nicht früher Hilfe gesucht zu haben, beispielsweise von meinen Eltern, meinen besten Freunden oder eben bei einer professionellen Beratungsstelle.
Vielleicht finden das viele banal, aber ich hab´ gelernt, dass jedes Problem wichtig genug ist, um daran zu arbeiten. Und wenn ich etwas alleine nicht schaffe, ist es keine große Sache, mir Hilfe zu suchen – oder einfach mal mit anderen darüber zu reden. Sich davor zu drücken, hilft jedenfalls nicht.