Hans-Christian
Anhören
Donnerstag, 08. April 2021
Meine Eltern haben eine Spülmaschine. Als ich noch zuhause gelebt habe, ist sie immer wieder Thema gewesen. Wer räumt sie ein, wer räumt sie aus? Immer wieder haben meine Eltern morgens zu mir und meinem Bruder gesagt, dass wir die Maschine bis mittags auszuräumen sollen. Manchmal hatte ich gar kein Bock und meinte: Nee, heute nicht. Letztlich habe ich mir das dann aber anders überlegt und sie ausgeräumt. An anderen Tagen habe ich zugesagt und dann doch verpennt zu helfen. Klar, waren meine Eltern überrascht und haben sich gefreut, wenn sie ausgeräumt gewesen ist – oder waren eben enttäuscht. Das zeigt mir: Es kommt nicht darauf an, was ich sage oder verspreche zu tun, sondern, was ich letztlich mache.
Das gilt für mich, wenn ich mit anderen Leuten zusammenlebe aber auch in meinem Glauben an Gott. Auch da zählt am Ende nicht wie viele fromme Worte ich kenne, ob ich alle Gebete auswendig aufsagen kann oder mich jetzt megamäßig in der Bibel auskenne oder so. Es kommt darauf an, dass ich aus meinem Glauben heraus lebe. In Situationen, wenn jemand aus der Gruppe ausgeschlossen wird oder über andere megamäßig abgelästert wird. Dass ich mich dann für diesen Menschen einsetze. Eben weil ich die Hoffnung habe, dass es einen Gott gibt, dem jeder einzelne Mensch etwas bedeutet. Deshalb habe ich jeden Tag eine neue Chance: – Nicht labern, sondern machen.