Paul
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Donnerstag, 13. August 2020
Der Mindestlohn soll auf 10,45 Euro pro Stunde erhöht werden. Das finde ich gut, auch wenn nicht genug. Wer 40 Stunden die Woche arbeitet, sollte genug Geld verdienen, um gut leben zu können.
Schon in der Bibel erzählt Jesus eine Geschichte über den Mindestlohn.
Es geht um einen Weinbergbesitzer. Dieser stellt am Morgen einige Arbeitslose ein und vereinbart mit ihnen einen Tageslohn. Nach dem Mittag stellt er noch mehr Arbeiter ein.
Am Ende des Tages gibt er allen gleich viel Geld –und zwar so viel, wie er mit den Ersten vereinbart hat. Da beschweren sich die Arbeiter, die seit morgens gearbeitet haben: „Wir haben den ganzen Tag gearbeitet und die anderen, die erst nachmittags dazu gekommen sind, bekommen gleich viel Geld wie wir?“
Ich würde mich wahrscheinlich genauso ungerecht behandelt fühlen, wie diese Arbeiter. Ich bin es gewohnt auf die Stunde oder für eine bestimmte Leistung bezahlt zu werden. Aber warum eigentlich?
In der Geschichte bekommen alle Arbeiter so viel Geld, dass sie und ihre Familien genug zum Leben haben. Es gibt quasi einen Mindest-Tageslohn.
Für mich hört sich das komisch an, aber irgendwie ist das auch ein cooles Konzept, finde ich. Zum Beispiel können Menschen mit psychischen oder körperlichen Beeinträchtigungen nicht unbedingt das gleiche leisten, wie andere. Oder eine Person, die ihre Angehörigen pflegt, hat einfach nicht so viel Zeit zum Arbeiten. Ich finde, diese Menschen sollten trotzdem genug Geld zum Leben verdienen.
Ja, ich finde, wir sollten in Deutschland nicht nur einen Mindest-Stundenlohn haben, sondern auch mal über eine Mindest-Tageslohn oder sogar einen Mindest-Monatslohn nachdenken.