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Ich weiß nicht, ob die Geschichte wirklich so passiert ist. Aber ich finde sie super spannend. Sie sagt mir, dass die Kirche nicht einfach ein abstraktes Ding ist. Ich bin die Kirche. Alle Mitglieder und alle, die Interesse haben, können Kirche sein. Sie besteht aus ganz vielen unterschiedlichen Menschen. Und ich finde: Dadurch wird sie lebendig.

Neulich hat einer zu mir gesagt: „Das schlechte Gewissen ist die Stimme von Gott“. Das glaube ich nicht. Ich glaube, wir sind selbst verantwortlich für unser Gewissen. Denn ich glaube, wir entscheiden selbst, was wir tun und können selbst sagen, was sich gut und was sich schlecht anfühlt. Gott hat uns Orientierungshilfen gegeben. Zum Beispiel, dass uns andere Menschen nicht egal sein sollen. Oder dass wir aufeinander Rücksicht nehmen sollen. Dadurch können wir ungefähr wissen, was gut und was nicht so gut ist. Aber entscheiden können und müssen wir trotzdem selbst. Und das wirkt sich dann auf unser Gewissen aus. Deshalb achte ich drauf und will, dass es sich für mich „richtig“ anfühlt. Und wenn ich dann doch mal was verbocke, tut es mir gut zu hören: War ja gar nicht so schlimm. Wie mein Kumpel, als ich ihn vergessen habe.




Obwohl ich auch Weihnachtsfan bin. Aber bei mir ist gar nichts groß beleuchtet. Bei mir steht seit dem ersten Advent eine Kerze auf dem Fensterbrett. Ganz klein und gemütlich. Das bringt mich in Weihnachtsstimmung. Und es drückt für mich aus, was an Weihnachten passiert: Gott kommt auf die Erde. Aber nicht mit einer großen Parade und ner dicken Limousine. Nein, er wird in einem Stall geboren. Um ihn rum sind Esel, Schafe und ein paar Hirten. Bei Gott ist alles ganz klein und bescheiden. Deshalb brauche ich also gar keinen großen Aufwand, um meine Vorfreude auf Weihnachten auszudrücken. Ein kleines Licht tut‘s auch.


Ich glaube, er macht das mit Absicht. Ihm ist klar, dass er etwas Unerfüllbares, ja vielleicht sogar Dummes verlangt. Er will die Menschen damit provozieren. Vor allem aber wird an der Geschichte deutlich: Niemand kann sich Gottes Liebe verdienen oder kaufen. Gottes Liebe bekommt man einfach geschenkt.
Mir fällt es schwer, dieses Geschenk einfach anzunehmen. Ich denke, dass ich doch irgendwas dafür tun muss. Deswegen mag ich diese Geschichte sehr gerne. Sie erinnert mich dran: Ich muss mir Gottes Liebe nicht verdienen. Ja, das ist sogar gar nicht möglich.

Manche Menschen lesen die Bibel von vorne nach hinten durch. Andere nehmen nur einzelne Sätze heraus. Manche bauen ihr ganzes Leben darauf auf, bei anderen verstaubt sie im Regal.
Vor etwa fünfhundert Jahren hat Martin Luther die Bibel ins Deutsche übersetzt. Er wollte, dass jeder Mensch sie lesen kann und versteht, was drinsteht. Für Luther war dabei eine Sache besonders wichtig: Jeder Mensch soll seinen Verstand einschalten, wenn er die Bibel liest.
In der Bibel gibt es Gesetze oder Gewohnheiten, die uns heute komisch vorkommen. Zum Beispiel, dass man seinen Bart nicht rasieren darf oder keine Kleidung aus zwei verschiedenen Stoffen anziehen darf.
Wenn ich meinen Verstand einschalte, wird für mich klar: Solche Einzelvorschriften sind für uns heute einfach nicht mehr wichtig. Aber eines zieht sich durch die ganze Bibel. Alle Bücher, Briefe oder Gedichte erzählen von der Liebe Gottes zu den Menschen. Das ist das Wichtige und hält die Bibel zusammen.

Bei Gott können wir auch mal richtig Mist bauen.
In der Bibel steht zum Beispiel die Geschichte von König David. Der hat einige Regeln gebrochen. Aber er hat gemerkt, dass das total dumm war. Es hat ihm leidgetan und er hat Gott um Vergebung gebeten. Und Gott hat gesehen, dass er es richtig ernst meint. Dass es ihm wirklich leidtut und er sich ändern will. Und er hat ihm verziehen. Er hat ihn nicht bestraft.
Mir macht diese Geschichte richtig Mut. Auch wenn ich Mist baue, werde ich von Gott nicht gleich verurteilt und bestraft. Es ist okay, Fehler zu machen. Gott verzeiht mir.
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