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Lisa
Dienstag, 23. April 2024
»Gap Year« von Lisa
Ja, ich habe mein Abi in der Tasche. Die Freude hielt ungefähr zwei Tage an und dann kam der Ernst des Lebens zurück. Ganz ehrlich, mich hat es krass überfordert, dass ich gefühlt alles machen kann. Darum habe ich beschlossen, erst mal ein Gap-Year zu machen. Der Anfang meines Gap-Years war ziemlich chaotisch, weil ich noch nicht richtig Festes hatte. Ich wusste so ungefähr, was ich machen wollte, aber es war noch nichts in trockenen Tüchern. Diese Ungewissheit und dieses Chaos waren für mich zuerst sehr überfordernd und unangenehm, weil ich alles gerne im Voraus plane. Ich habe dann aber nach und nach gemerkt, wie gut mir diese Zeit der Planlosigkeit getan hat und ich mein Post-Abi-Stresslevel loslassen konnte. Denn man kann im Leben nicht immer alles planen und kontrollieren. Der Mensch macht sich Pläne und Gott allein weiß, wo es hingeht. So ungefähr heißt eine alte Weisheit aus der Bibel. Und für mich hat es die letzten Monate gestimmt. Manchmal muss man sich einfach treiben lassen und loslassen. Mit dieser Erkenntnis kann ich jetzt viel entspannter und ruhiger durchs Leben gehen als noch zu Schulzeiten. Ohne den Zwang, Dinge zu lenken, die man nicht lenken kann, hat man so viel mehr Energie für Sachen, die wirklich unsere Aufmerksamkeit brauchen.

Wir

sind die Jugendredaktion der Evangelischen und Katholischen Rundfunkarbeit am SWR. Wir sind Azubis, studieren, haben gerade einen neuen Job angefangen... - und sprechen hier über Erfahrungen aus unserem Alltag, Fragen, die uns beschäftigen und unseren Glauben.

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