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Jule
Donnerstag, 18. April 2024
Ich hab eine amerikanische Serie gesehen. In der wurde eine Familie mit dem Umbau ihres Hauses überrascht. Die haben sich so süß gefreut und mir sind selbst fast die Tränen gekommen, weil sie so dankbar waren. Die Moderatorin meinte als Erklärung: „Gott gibt dir, immer das, was du brauchst.“ Zuerst fand ich diese Aussage schwierig. Und dacht mir: Ob das stimmt? Dann fand ich es total cool wie selbstverständlich sie über ihren Glauben gesprochen hat. Und das in einer Serie, die eigentlich nichts mit Christsein zu tun hat. Einfach nur, weil ihr Glaube ein Teil von ihr ist. Ich find das so schön, weil ich in Deutschland leider oft das Gefühl hab, dass gläubig sein mittlerweile ein Tabuthema ist. Man wird schnell verurteilt und belächelt. Mir ist es schon öfter passiert, dass Leute sich mir gegenüber plötzlich ganz anders verhalten haben, wenn ich erzählt hab, dass ich gläubig bin. Als wäre ich in ihren Augen deshalb dumm oder abstoßend. Ich finde, selbst wenn man nicht gläubig ist, sollte man andere einfach sein lassen. Und auch wenn man es nicht versteht, hat man nicht das Recht andere dafür zu haten. Ich wünsche mir auch, frei von meinem Glauben erzählen zu können. Nicht nur, weil ich es darf, so wie es im Grundgesetz steht. Sondern, dass ich als Mensch mit meinem Glauben akzeptiert und angenommen werde. Das heißt, ich wünsche mir, dass gläubig sein wieder mehr als etwas Normales angesehen wird.

Wir

sind die Jugendredaktion der Evangelischen und Katholischen Rundfunkarbeit am SWR. Wir sind Azubis, studieren, haben gerade einen neuen Job angefangen... - und sprechen hier über Erfahrungen aus unserem Alltag, Fragen, die uns beschäftigen und unseren Glauben.

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